
Standardgeräte aus dem Baumarkt oder Discounter erzeugen in der Regel Wechselstrom mit 230 Volt Spannung. Damit lassen sich nahezu alle Haushaltsgeräte oder eben auch Gartengeräte betreiben. Wer allerdings einen energiehungrigen Hochleistungshäcksler oder eine Holzspaltmaschine betreiben möchte, benötigt eine Spannung von 400 Volt (Dreiphasenwechselstrom, Drehstrom oder auch Kraftstrom, Starkstrom genannt). Aber nicht nur die Spannung ist entscheidend, ob ein Stromerzeuger für den gewünschten Zweck ausreichend ist. Mindestens genauso bedeutsam ist die erzeugte Leistung in Watt. Besitzt eine elektrische Motorsäge beispielsweise eine Leistung von 1000 Watt (1 kW) und der Rasenmäher 1500 Watt, benötigt man einen Stromerzeuger, der neben den 230 Volt Spannung zudem mindestens 3,5 Kilowatt Leistung liefert. Ansonsten lassen sich die Geräte mangels elektrischer Power nicht zeitgleich betreiben.
Der Aufbau und die Funktionsweise der unterschiedlichen Stromerzeuger ist ähnlich. Ein Verbrennungsmotor treibt den Generator an, der dann den Strom liefert. Die Konstruktion der Motoren ist jedoch recht verschieden. Einige Hersteller bieten überaus günstige Stromgeneratoren zu erschwinglichen Preisen an. Diese Stromerzeuger basieren jedoch oftmals auf handelsüblichen Rasenmähermotoren und sind mit klassischen Stromerzeugern kaum vergleichbar. Für einen dauerhaften Betrieb und eine gleich bleibende Leistung über mehrere Stunden oder gar Tage sollte man sich überlegen, ob das Stromaggregat für weniger als 100 Euro wirklich die erste Wahl sein sollte. Problematisch sind zudem die Angaben zur Leistung: Die Werte sind nicht hinsichtlich der zur Verfügung stehenden Last ermittelt (Leistungsanforderungen durch die jeweiligen Stromverbraucher), sondern basieren auf rein rechnerisch ermittelten Werten.
Wer an der falschen Stelle spart, läuft zudem Gefahr, dass die Verbraucher empfindlich auf Spannungsschwankungen reagieren. Selbst das Einschalten einer Kaffeemaschine kann dann den Generator so stark fordern, dass nicht mehr genügend Spannung für die gleichzeitig laufende elektrische Heckenschere zur Verfügung steht. Der Elektromotor der Schere könnte durch einen starken Spannungsabfall beschädigt werden. Für den täglichen Betrieb sollte man bei der Anschaffung also immer genügend Leistungsreserven einplanen.
Wenn Sie sich entscheiden, ein Gerät im Fachhandel oder Baumarkt zu kaufen, sollte es selbstverständlich sein, dass auf dem Gerät und auf der Verpackung die vorgeschriebenen Prüfzeichen erkennbar sind. Ebenso wichtig sind: eine leicht verständliche und vor allem deutschsprachige Bedienungsanleitung, sowie die Sicherheitshinweise zum Gebrauch des Stromerzeugers. Denn auch wenn man glaubt, dass der Stromerzeuger für den Garten nur ein weiteres Utensil im Geräteschuppen ist, handelt es sich bei diesem Hilfsmittel um eine pflegebedürftige Maschine, die lebensgefährliche Stromstärken erzeugt!
Alternativen zur Stromerzeugung per Generator bzw. per Benzin/Diesel sind Solarzellen und Brennstoffzellen (EFOY). Eine weitere Variante ist nicht nur die einfachste, leiseste und störunanfälligste, sondern auch die günstigste: das Verlängerungskabel. Sicherlich gibt es den netten Gartennachbarn, der vollstes Verständnis hat für Ihren elektrischen Arbeitseinsatz und Ihnen gern etwas vom begehrten Saft abgibt. Selbst eine dauerhafte Lösung ist mit dem Verlängerungskabel möglich, wobei beim netten Nachbarn dann ein Stromzähler zwischengeschaltet werden sollte.