Hochbeet selbstgebaut – Bauanleitung

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Loading... Gebrutzelt am Montag, 5. Juli 2021, und eingepflanzt in: Gartengestaltung
Foto: selbstgebautes Hochbeet aus Holz.

Hochbeet selbstgebaut. Bauanleitung für ein Hochbeet aus Holz.

Ein Hochbeet ist eine echte Bereicherung für den Garten. Es sieht nicht nur gut aus, sondern hat weitere Vorteile.

Eine Bauanleitung für ein (Punkt)Fundament für ein Gartenhaus findet sich hier: Selbstgemacht: Gartenhaus-Bausatz auf Punktfundament

Was sind die Vorteile eines Hochbeets?

Je nachdem, in welcher Höhe das Hochbeet angelegt wurde, ist es fast oder komplett ohne Bücken erreichbar. So kann man bequem arbeiten und den Rücken schonen. Die Höhe hat aber noch einen anderen Vorteil: Schädlinge (wie z.B. Schnecken) erreichen das Beet nur sehr schwer. So bleibt die Ernte geschützt, ohne dass man Pestizide einsetzen muss. Mit einem Hochbeet kann man auch ganz ohne Garten fröhlich gärtnern – beispielsweise indem man es sich auf dem städtischen Balkon baut. Weiter unten findet sich eine Anleitung zum kostengünstigen Selbstbau eines Hochbeets aus Holz, welches für den Garten wie für den Balkon geeignet ist.

Das Hochbeet selbst konstruieren oder als fertigen Bausatz kaufen?

Wer ein Hochbeet kaufen möchte, sollte auf verschiedene Aspekte achten. Damit die Pflanzen gesund bleiben, wäre ein Hochbeet aus Holz (am besten unbehandeltem Holz) ideal. Aber Hochbeete aus Holz passen vom Aussehen her nicht in jeden Garten. Dann wäre ein Hochbeet aus Stein möglicherweise die bessere Lösung. Außerdem speichert es die Wärme länger und ist sehr robust. Wer ein solches Hochbeet bauen möchte, sollte definitiv schon Bauerfahrung besitzen. Hochbeete aus Stein sind auch schwer entfernbar, deshalb sollte man sich vorher überlegen, welches Material man verwenden möchte. Dann erst sollte man das Hochbeet kaufen.

Hochbeeterde – welche Erde ist fürs Hochbeet geeignet?

Damit die Pflanzen ideal gedeihen, müssen die Hochbeete gut gefüllt werden. Als unterste Schicht füllt man grobe Bestandteile, etwa gehäckselte Äste oder Wurzeln. Wenn man möchte, kann man noch Erde untermischen. Die nächste Schicht besteht aus verschiedenen Grünabfällen, beispielsweise Grünschnitt, Gartenabfällen und so weiter. Die nächste Schicht sollte aus Dung oder Kompost bestehen. Ideal sind dafür diverse Küchenabfälle und Pferdedung. Darauf kommt zu guter Letzt normale Blumenerde. In den folgenden Jahren wird die Hochbeeterde ein wenig zusammensacken. Dann sollte man einfach mit Gartenerde wieder auffüllen.

Das Hochbeet bepflanzen

Ist das Hochbeet fertig gebaut und richtig gefüllt, kann man es bepflanzen. Am besten fängt man mit Gemüse an, das einen starken Nährstoffbedarf hat, beispielsweise Tomaten, Zucchini, Gurken oder Sellerie. In den darauf folgenden Jahren sollten Mittel-bis Leichtverzehrer gepflanzt werden, da der Nährstoffgehalt des Beets langsam absackt. Deshalb sollte man auch immer Pflanzen anbauen, die sich mit den Nährstoffen gegenseitig ergänzen.

Ein Tipp: Kräuter zwischen den anderen Pflanzen können Schädlinge abschrecken. Auch mit Blumen kann man ein Hochbeet bepflanzen. In dem ersten Jahr sollte man Starkverzehrer (Sonnenblumen, Tulpen, Geranien) pflanzen, danach Mittel- und Schwachverzehrer (Petunien, Geranien, Dahlien). Viel Spaß mit den eigenen Erfahrungen in Sachen Hochbeet – ich freue mich auf einen Kommentar 🙂

Foto: Hochbeet aus Holz

Weiter unten findet sich eine Bauanleitung für dieses Hochbeet aus Holz.

Hochbeet selbstgebaut (Bauanleitung)

Diese Werkzeuge & Materialien werden zum Bau des Hochbeetes benötigt:

  • Wasserwaage + Richtholz
  • Spaten + Schaufel + Schubkarre
  • Bausatz Holzkomposter: 2x Werth-Holz 85 x 170 x 48 (rotopino)
  • Folie zur Innenverkleidung
  • Tacker, Reißnägel oder Nägel zur Befestigung der Folie

optional:

  • Fundament-Steine: z.B. Backstein, Naturstein, Gehwegplatte o.ä.
  • Drahtgeflecht zur Abwehr von unterirdischen Besuchern
  • 6x Kantholz ca. 50 x 50 zur Verstärkung der Ecken & langen Seiten
  • Holz für Abschlusskante oben
  • ggf. Schrauben, Akku-Schrauber und 4 mm-Bohrer

Vorbereitung des Bodens

Foto: Vorbereitung des Bodens für den Bau eines Hochbeetes

Mit Spaten & Schaufel wird der Boden für den Hochbeet-Bau vorbereitet.

Ich habe mit dem Bau des Hochbeetes gleichzeitig einen alten Baumstumpf verschwinden lassen – das Hochbeet also drumherum gebaut. Mit dem Spaten sticht man die Grasnarbe ab und trägt diese ab, entweder in den Abmessungen des Hochbeetes oder etwas großzügiger, um ein Fundament aus Steinen waagerecht auszurichten.

Foto: Die Grasnarbe für den Bau eines Hochbeetes wird abgestochen und abgetragen.

Mit dem Spaten wird die Grasnarbe abgestochen und abgetragen.

Bau des Hochbeet-Fundaments

Die Fundament-Steine sollen den direkten Kontakt des Holzes mit der (feuchten) Erde vermeiden. Verwendet werden können dafür allemöglichen Steine, die sich so finden. Hauptsache, sie bilden nach oben eine waagerechte Fläche, auf die das Hochbeet gestellt werden kann.

Foto: Ausrichten der Fundamentsteine zum Bau eines Hochbeetes

Die Fundamentsteine werden mithilfe von Richtholz und Wasserwaage in die richtige Höhe gebracht.

Mit der Wasserwaage beginnt die waagerechte Ausrichtung der vier Ecken für unser Hochbeet an einer Diagonalen, danach werden alle weiteren Richtungen ausgerichtet, bis die vier Ecksteine eine gleiche Höhe haben.

Foto: Bau des Fundament-Sockels.

Stein um Stein wird das Sockel-Fundament für das Hochbeet ergänzt.

Zwischen die Ecksteine werden die restlichen Steine platziert, während das Richtholz die Höhe vorgibt. Zum Unterfüttern kann Erde benutzt werden.

Foto: Ferigstellung des Sockel-Fundaments für das Hochbeet.

Das Sockel-Fundament für das Hochbeet ist nahezu fertiggestellt.

Gebrochene Steine sind in diesem Fall kein Problem – sie tragen ja trotzdem. Nicht gleich das Handtuch werfen!

Foto: Drahtgeflecht verhindert Wühlmaus & Maulwurf.

Ein Drahtgeflecht verhindert die spätere Enttäuschung, wenn unterirdische Besucher das kostbare Gewächs von unten stibitzen.

Aufbau des Hochbeets

Liegen alle Steine an ihrem Platz und sind Fugen und Zwischenräume mit Erde aufgefüllt, kann man ein Drahtgitter als Schutz vor Eindringlingen auf den Hochbeet-Boden legen. Befestigt wird es nicht aber einzelne größere Steine helfen die Position zu halten.

Foto: Hochbeet-Holz aus Komposter-Bausatz.

Das Hochbeet-Holz stammt aus einem sehr preiswerten aber dennoch robusten Komposter-Bausatz.

Für den Bau des Hochbeetes kann ein preiswerter Bausatz eines Holz-Komposters verwendet werden. Die Vorteile: Kosteneinsparung und das Holz ist bereits imprägniert sowie in den benötigten Maßen. Hier wird in doppelter Menge der “Holz-Komposter geriefelt Werth-Holz 85 x 170 x 48” von rotopino.de verwendet. Die doppelte Menge hat den Vorteil, die spätere Höhe des Hochbeets sehr individuell festlegen zu können.

Foto: Abschlussleisten legen die Höhe des Hochbeetes fest.

Mit den Abschlussleisten des Bausatzes wird die Hochbeet-Höhe festgelegt.

Vier Kanthölzer verstärken die Ecken des Hochbeetes jeweils in der Senkrechten, verschraubt werden sie von außen. Die langen Seiten können jeweils verstärkt werden, indem in der Mitte ebenso ein senkrechtes Kantholz verschraubt wird. Vorbohren nicht vergessen!

Foto: Folie wird in das Hochbeet gebracht.

Folie im Inneren des Hochbeets vermeidet Feuchtigkeit im Holz und Verlust der Hochbeet-Erde.

Folie im Inneren des Hochbeets soll ein Durchfeuchten des Holzes verhindern und auch, dass Erde durch die Bretter-Zwischenräume austreten kann. Befestigt wird die Folie mit Tacker-Nägeln, Reißnägeln oder irgendwie anders. An diesem Bauabschnitt sollte festgelegt werden, wie das fertige Hochbeet von oben aussehen soll. Soll ein umlaufendes Sims den Abschluss bilden, spielt die Befestigung der Folie an der Hochbeetkante oben keine Rolle, weil das Sims darüber liegt. Ohne diese zusätzliche Abschlusskante sollte etwas mehr Augenmerk auf das Anbringen der Folie gelegt werden: am besten die Folie nach innen ca. 4 cm umgeschlagen bündig an die innere Hochbeetkante oben tackern. Wichtig ist, dass die Folie nicht den Hochbeet-Boden abdeckt, denn das Wasser muss irgendwo abfließen können.

Foto: Das Hochbeet erhält einen Sims.

Sieht gut aus, ist praktisch und wertet das Hochbeet auf: ein Sims als oberer Hochbeet-Abschluss.

Wer sich die Anfertigung von 4 auf Gehrung geschnittenen Brettern zumuten möchte, erhält zum Dank einen praktischen und wertigen Hochbeet-Abschluss nach oben.

Foto: Hochbeet-Sims mit Gehrungsecken.

Die umlaufende und abschließende Kante des Hochbeets (Sims) wird an den Enden auf Gehrung gesägt (im Winkel von 45 °).

Die beiden senkrechten Kanthölzer, die jeweils mittig auf den beiden langen Seiten von innen geschraubt wurden, helfen nun auch bei der Stabilisierung des Hochbeetes: Aus Restholz lassen sich zwei Querstreben herstellen, über die die beiden langen Seiten in der Mitte verbunden werden. Die Hochbeetwände werden somit nicht von dem Gewicht der Erde auseinandergedrückt.

Foto: Hochbeet mit Querstreben

Das Hochbeet erhält zwei Querstreben zur Stabilisierung in der Mitte.

Zum Schluss wird das Hochbeet befüllt wie zuvor beschrieben. Fertig ist das selbstgebaute Hochbeet 🙂

Foto: bepflanztes Hochbeet aus Holz

Das Hochbeet ist fertig gebaut, fertig gefüllt und fertig bepflanzt. Und reif für die Ernte.

Ich würde mich freuen, wenn ich zu dieser Anleitung Feedback bekomme, Danke schonmal!

 

Bisher gibts 2 Reaktionen auf diesen Artikel
“Hochbeet selbstgebaut – Bauanleitung”:
  1. Sarah (auresa.de) sagt:

    Meine Eltern hatten früher auch immer Hochbeete in ihrem Garten. Beim Anblick werde ich richtig nostalgisch. Schade, dass ich im Moment keinen Garten mehr habe 🙁

  2. Felix (AdPoint GmbH) sagt:

    Hallo!

    Ich erinnere mich an Hochbeete noch aus dem Garten meiner Mutter – und recherchiere jetzt, weil ich wissen möchte, wie man das alles am besten macht. Von den Schnecken muss ich meinen Salat nämlich wirklich beschützen. Vielen lieben Dank für die Informationen, ich glaube, ich werde mir eins bauen.

    Liebe Grüße
    Felix

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