Von der Sichel bis zur Motorsense

Schulnote 6Schulnote 5Schulnote 4Schulnote 3Schulnote 2Schulnote 1 (Bitte diesen Artikel bewerten.)
Loading... Gebrutzelt am Dienstag, 27. März 2012, und eingepflanzt in: Gartenwerkzeug und Gartengeräte
Von der Sichel bis zur Motorsense

Was heute so selbstverständlich erscheint, ist eigentlich eine großartige Kulturleistung des Menschen: das Rasenmähen. Durch die Bezwingbarkeit des ständig nachwachsenden Grüns wurde die Kultivierung des Bodens erst möglich und wer Gras schneiden kann, der kann auch Heu machen, was die Grundvoraussetzung ist, um das Vieh über den Winter zu bringen.
Die ersten Sicheln gehen schon auf die Jungsteinzeit zurück und bestanden aus hölzernen oder beinernen Griffen mit kunstvoll geschlagenen Feuersteinklingen. Mit der Bronzezeit verbesserte sich das Material der Klingen und in der Eisenzeit schließlich entstanden einige hundert Jahre vor unserer Zeitrechnung die ersten Sensen. Im kalten Europa waren die Menschen gezwungen, so viel Heu wie möglich ernten zu können, und Not macht erfinderisch. So wurden aus einfachen Sicheln effektive Sensen, und diese sind mancherorts heute noch in Gebrauch.

Wer jemals dem erfahrenen Benutzer einer Sense bei der Arbeit zugeschaut hat, der kann sich gegen den meditativen Charakter des Mähens gar nicht wehren. Wie die natürliche Verlängerung des Armes erscheint die Sense in der Hand des erfahrenen Schnitters, der nur hin und wieder inne hält, um die Sense zu dengeln oder sich auf ihren Stiel zu lehnen – vielleicht, um am Flug der Schwalben die Wettervorhersage abzulesen.
Wer aber jemals versucht hat, selbst mit der Sense zu mähen, der hat wohl festgestellt, dass es sich verhält wie beim klassischen Ballett: Es sieht nur dann einfach aus, wenn man die Kunst wirklich beherrscht!

Trotzdem muss niemand auf die Wildblumenwiese in der “wilden” Ecke des Gartens verzichten – denn schließlich will auch diese zweimal im Jahr gemäht werden und da kapituliert jeder Rasenmäher.

Zum einen gibt es Seminare, bei denen man die Arbeit mit der Sense erlernen kann. Und zwar so, dass es keine Rückenschmerzen und Schwielen an den Händen gibt. Zum anderen gibt es Motorsensen, denen zwar der Romantik-Faktor eines flämischen Ölgemäldes völlig abgeht, die aber sehr effektiv arbeiten. Wer schon einmal den Rasen mit einer Denqbar Motorsense gemäht hat, der wird zugeben müssen, dass wir es von der Sichel bis zur Motorsense verdammt weit gebracht haben. Und die Romantik kann man dann ja wieder genießen, wenn die frisch ausgelichtete Wildblumenwiese zu neuem Leben erwacht.

Kommentieren

Navigation: